Donnerstag, 5. Februar 2015

Verarmtes Ritual (nach dem 2. Vatikanum)?

Frau Albus (deutsche Schriftstellerin und Illustratorin, 66)zitiert den gottlosen französischen Anthropologen Claude Lévi-Strauss (100). Im Jahr 1979 erwähnte er in einem Interview mit der Tageszeitung ‘La Croix’ ihn beunruhigende Vorgänge in der Kirche seit dem Konzil:
„Von außen gesehen scheint es mir, daß man den religiösen Glauben – oder seine Ausübung – eines
großen Teils jener Werte beraubt, die das Gefühl ansprechen
, das nicht weniger wichtig ist als die
Vernunft.“

Keine Gesellschaft könne auf streng rationalen Grundlagen ruhen: „Um zusammenleben zu können, brauchen die Menschen etwas mehr, ein Wertesystem, das für sie unanfechtbar ist und ein lebendiges Band zwischen ihnen bildet.“

Lévi-Strauss zitiert in seiner Antwort einen Burgunder Landpfarrer, der ihm sagte, „daß den Franzosen als einzige Religion der Totenkult geblieben ist“. Dieser gelte aber (auch) nur den jüngst Verstorbenen.

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