Freitag, 30. Januar 2015

Don Boscos Lebenseinstellung: Fröhlichkeit und ernstes Streben

Pythagoras: „Wenn du keinen Freund hast, der dir deine Fehler sagt, bezahle einen Feind dafür, damit der dir diesen Dienst erweist!“

Es stellte sich heraus, dass unter den Mitgliedern der „Gruppe Frohsinn“ mustergültige Leute waren. Besonders genannt zu werden verdienen Garigliano Guglielmo aus Poirino und Braje Paolo aus Chieri.
Sie beteiligten sich gern an den Unterhaltungen und Spielen, mit denen wir unsere Freizeit verbrachten, nur mussten zuerst die Hausaufgaben erledigt sein. Zugleich liebten beide eine gewisse Zurückgezogenheit. Sie waren fromm und standen mir immer mit Rat und Tat bei.

Don Bosco war im allgemeinen sehr zurückhaltend bei der Preisgabe ganz persönlicher Geheimnisse. Wenn er
hier diese Scheu aufgab, dann lagen besondere Gründe vor. Er wollte wahrscheinlich seine jungen Salesianer warnen, bei ihrer Arbeit unter der Jugend in äußeren Dingen aufzugehen. In den Vorsätzen fällt die starke Betonung der Zurückgezogenheit“ (retiratezza) auf. Auch bei späteren Festlegungen seines geistlichen Weges spielt sie eine beherrschende Rolle. Don Bosco scheint erkannt zu haben, wieviel gerade bei ihm auf dem Spiel stand. An diesem Punkt entschied sich, ob er in seinem Leben jenen christliche Radikalismus, den die Kirche ihren kanonisierten Heiligen zuerkennt, würde verwirklichen können oder nicht. - weiterlesen …

Die Seelsorge des hl. Don Bosco - Bartolomeo Garelli (16): “Ich kann überhaupt nichts!”

„Du Ochs“, fährt ihn der Mesner ganz wild an, „wenn du nicht ministrieren kannst, warum kommst du
dann in die Sakristei?“ Er packt den Handbesen, und schon hagelt es Hiebe auf die Schultern und den
Kopf des armen Kerls. Während der Reißaus nimmt, schreie ich: „Was macht Ihr denn da? Warum
schlagt Ihr denn so sinnlos auf ihn ein? Was hat er denn getan?“
„Warum kommt denn der in die Sakristei, wenn er nicht ministrieren kann?“
„Deswegen braucht Ihr ihn nicht schlagen!“
„Was geht Sie das an?“
„Es geht mich sehr viel an. Er ist mein Freund. Ruft ihn auf der Stelle zurück! Ich muss mit ihm
sprechen.“ (So gewalttätig können auch Kirchendiener sein - wenn man es ihnen nicht verweist! UB)
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Donnerstag, 29. Januar 2015

Don Bosco - „Kraftpaket“ und Nothelfer - wird aber von seinem Freund zur Sanftmut angehalten

Als ich nun einmal mitansehen musste, wie sie den beiden armen Kerlen zusetzten, schrie ich: „Wehe
euch, wehe dem, der den beiden etwas tut!“ Einige der Größten und Frechsten stellten sich vor mir wie
eine Mauer auf, und schon landeten 2 schallende Ohrfeigen im Gesicht Comollos.

In diesem Augenblick vergaß ich mich. Ich nahm nicht meine ganze Vernunft, sondern meine rohe Kraft
zusammen und, weil weder Stuhl noch Stock zur Hand waren, packte ich einen Mitschüler unter den
Armen und schlug wie mit einem Prügel auf die Kerle ein. Vier flogen zu Boden, die anderen wichen
schreiend zurück und baten um Gnade. Ach was Gnade!” - Aber Don Bosco erzählt auch, wie er sich in Zukunft beherrschte, weil ihn ein Klassenkamerad - sehr fromm - zähmte!

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Don Boscos Sport- und Zaubervorführungen - unbedingtes Zusammenhalten mit seiner Mutter

Zu Hause übte ich so lange, bis ich die Kunststücke genauso fertigbrachte. Stellt euch aber die Stürze, Stöße und Prellungen vor, denen ich jeden Augenblick ausgesetzt war!

Und doch - auch wenn es kaum zu glauben ist: Mit elf Jahren machte ich schon den Salto mortale, die „Fahne“ (Anlauf, Anpacken mit 2 Händen an eine feste, senkrechte Stange, und dann mit gestrecktem Körper um die Stange wirbeln - bei Anziehen der Beine „schnelleres Wirbeln“! vgl. bei Eiskunstläufern die Pirouette!), konnte auf den Händen gehen, ich ging, sprang und tanzte auf dem Seil wie ein Berufsseiltänzer und zeigte Taschenspielerkunststücke. …

Von diesen Zusammenkünften waren alle ausgeschlossen, die geflucht, schlechte Reden geführt oder sich geweigert hatten, den religiösen Teil mitzumachen.

Ich kann euch sagen, dass die Mutter mich sehr gern hatte. Ich hatte unbegrenztes Vertrauen zu ihr, und ohne ihr Einverständnis hätte ich keinen Schritt getan. Sie wusste von allem, beobachtete alles und ließ mir freie Hand. Wenn ich etwas brauchte, suchte sie es zu beschaffen.”
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Don Boscos Kämpfe mit den nationalen Liberalen Italiens

Bald kamen diese, bald jene, um zu diskutieren, in der festen Überzeugung, dass niemand
gegen ihre Argumente aufkommen könne, wie sie sagten. Die katholischen Priester seien samt und
sonders Einfaltspinsel, deshalb könne man sie schon mit zwei Sätzen in Verlegenheit bringen.

Sie kamen also, bald allein, bald zu zweit oder auch mehrere zusammen, und griffen mich scharf an. Ich
habe sie immer angehört und sie gebeten, die Schwierigkeiten, auf die sie nicht zu antworten wussten,
ihren Leitern vorzulegen und mir den Gefallen zu tun, mir deren Antworten mitzuteilen. … Sie konnten mich aber weder zum Schweigen bringen noch die Veröffentlichung unserer Streitgespräche verhindern. …

… Warum wollt Ihr mir Geld geben, damit ich aufhöre?“
„Ihr beachtet zu wenig, was Ihr tut. Mit dieser Weigerung schadet Ihr Eurem Werk. Ihr setzt Euch
gewissen Folgen aus, gewissen Gefahren …“
„Meine Herren, ich verstehe, was Ihr mir bedeuten wollt. Aber ich erkläre Euch offen, dass ich niemand
fürchte, wenn es um die Wahrheit geht. …

„Buzzetti!“** rief ich, „führe diese Herren zum Ausgang! Sie wissen die Treppe nicht!“
Sie wussten nach dieser Aufforderung einen Moment nicht, was sie tun sollten. Dann riefen sie noch:
„Wir sehen uns zu einem günstigeren Zeitpunkt wieder!“
Das Gesicht rot vor Zorn, die Augen blitzend vor Wut, gingen sie weg. Diese Auseinandersetzung wurde
von mehreren Zeitungen veröffentlicht, vor allem von der „Armonia“ (einer katholischen Zeitung,
herausgegeben von Gustavo Cavour, dem Bruder des liberalen Ministerpräsidenten Camillo Cavour -
UB). - weiterlesen …

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